Bitter Sweet Sympony


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“...Cause it’s a bittersweet symphony, that’s life...make ends meet,
you’re a slave to money then you die I’ll take you down the only road I’ve ever been
down... No change, I can change, I can change, I can change. But I’m here in
my mold. I am here in my mold...”






„INTERIORA PATENT“ Ausstellungansicht in Rittergut Lucklum



Bitter Sweet Symphony
Luftballons, Energydrink, Infusionsständer, Infusionsgerät, abgelaufene Medikamente,
Brausetabletten Vitamin C, Siebdruck,Noten von Bittersweet Symphony (the Verve) Installation, 2018





Ehrlich gesagt war es für mich eine große Herausforderung, an einem mir unbekannten Ort mit Bezug zur
deutschen Geschichte zu arbeiten.  Es ging schließlich darum eine Verbindung zwischen der Bedeutung des Ortes und meiner Beziehung dazu herzustellen und daraus eine Arbeit zu entwickeln.

Als ich für eine Ausstellung an diesen historisch aufgeladenen Ort kam, fielen mir sofort die goldenen Tapeten, prächtigen Kronleuchter und die wandfüllenden Porträts im Rittersaal auf, die den Glanz der Vergangenheit zu zeigen schienen. Der Anblick des Glanzes einer vergangenen Zeit erinnert die Menschen auch an die Endlichkeit und Sinnlosigkeit des Lebens. Der Tod ist das Schicksal aller Lebewesen, und diejenigen, die bereits gestorben sind, verschwinden und hinterlassen den Glanz der Vergangenheit.

Im alten Schloss sind goldene Partyballons aus dem Alphabet im ganzen Raum verstreut, einige von ihnen hängen an Infusionsständern und verschütten Energydrinks. Der durch den Tropf fließende Energydrink löst das angesammelte Vitamin C wie eine Säure auf. Ursprünglich war es ein geschäumtes Vitamin, doch das fein gemahlene und wie Säure aufgetürmte Vitamin C schmilzt mit einer lauten Blase, wenn der Energy Drink darauf trifft. Die Noten zu „Bitter Sweet Symphony“ liegen neben den Gravuren mit Pillen und Cannabis auf dem Boden.

Der Titel dieser Installation ist der gleiche wie Bitter Sweet Symphony, ein repräsentativer Song der britischen Rockband The Verve, der die sü.e und bittere Seite des Lebens besingt, die mit dem Klang eines frischen Saiteninstruments beginnt. Der Song wurde bereits nach seiner Veröffentlichung im Jahr 1997 ein weltweiter Hit.

Der Komponist des Liedes, Richard Ashcroft, verdiente jedoch keinen einzigen Cent an dem Lied. Der Grund dafür war, dass der zu Beginn des Songs verwendete Saiteninstrumentenklang aus der Orchesterversion des 1965er Rolling Stones-Songs „The Last Time“ kopiert war. Tatsächlich hat The Verve das Lied nicht ohne Erlaubnis verwendet. Sie hatten die Genehmigung gemäß einem ordnungsgemäßen Verfahren unter der Bedingung der Zahlung von 50% der Urheberrechtsgebühr eingeholt. Als das Lied jedoch so populär wurde, reichte ABKCO, die die Veröffentlichungsrechte des Rolling Stones-Songs besaßen, eine Klage ein und behauptete, es sei „mehr zitiert als abgesprochen“ gewesen.
The Verve stieg als Major-Band durch „Bitter Sweet Symphony“ auf und gewann an Popularität, verdiente aber kein Geld, und wie der Titel dieses Songs vermuten lässt, ist es eine „bittere“ Situation geworden.

Inspiriert von dieser Musik und der ironischen Situation, die sich daraus ergeben hatte, wollte ich dies als Kunst visualisieren und auf meine Arbeiten übersetzen. Während ich mir die Arbeit der Installation in diesem Raum vorstellte, wählte und suchte ich nach vorgefertigten Objekten, als ob ich “sampling“ betreiben würde. Die in der Arbeit verwendeten Gegenstände sind Dinge, die ich hier auf dem Dachboden gefunden habe, Dinge, die nicht funktionieren, da sie das Verfallsdatum überschritten haben und nicht mehr wirksam sind, wie das Cannabis oder die Energy-Drinks, die in Deutschland legal, in Korea jedoch verboten sind. Diese können aufgrund kultureller Unterschiede falsch übersetzt werden. (*siehe Energydrink)

„Symphonie“ kommt aus dem Griechischen„simponia“ (συμφωνία) bedeutet „Klangharmonie“ oder „Begleitung von Vokal- oder Instrumentalmusik“ und „Sinfonien“ (σύμφωνος) bedeutet „harmonisch“.
Ich habe oft die Unmöglichkeit der Kommunikation erlebt, Missverständnisse und bestimmte Situationen, die in einer anderen Sprache als meiner Muttersprache nicht vollständig vermittelt werden können.
Aber das Leben lässt sich sowieso nicht genau erklären. Perfekte Kommunikation ist unmöglich, immer unberechenbar und manchmal funktioniert es nicht gut, als wäre es eine bittersüße Disharmonie-Symphonie.